Wie Unternehmen von dem Gründer-Spirit lernen

Schreibtisch, Lampe, Meetingräume – viele Coworking-Spaces unterscheiden sich vielleicht im Design von regulären Bürogebäuden, aber nicht im Aufbau. Es gibt jedoch einen gravierenden Unterschied: der sogenannte „Gründer-Spirit“. Denn ein angemieteter Schreibtisch in einem Coworking-Space ist dadurch soviel mehr als nur ein Abstellplatz für den Laptop.

 Neue Perspektiven durch wechselnde Sitznachbarn

Es ist kein Geheimnis: Wer als Freelancer nur aus dem Heimbüro herausarbeitet, kann sich schnell einsam fühlen und bei seiner Arbeit festfahren. Für das eigene Wohlbefinden ist es wichtig, ab und an die Umgebung zu wechseln. Das kann der Gang zum Kaffee holen sein, ein morgentliches Outdoor-Workout, eine Verabredung fürs Mittagessen oder ein Schreibtisch in einem Coworking-Space. Denn Kollegen und Kolleginnen am Schreibtisch sind nicht nur für schnelle Absprachen und spontane Brainstormings  gut, sie können auch die Arbeitsmoral und Motivation positiv beeinflussen, wenn der Arbeitstag endlos erscheint. Eine Videokonferenz ersetzt eben nicht den Plausch an der Kaffeemaschine. Ein weiterer Vorteil von wechselnden Sitznachbarn: Fremde Einflüsse führen zu neuer Inspiration und helfen dabei, ein Versteifen bei kniffligen Aufgaben zu verhindern. Der Austausch mit neuen Gesichtern bringt frischen Wind in die Arbeitsroutine und hilft, den Arbeitsalltag aus einer neuen Perspektive zu betrachten.

Schwarmintelligenz

Ein Coworking-Space ist – ganz in der Natur seiner Sache – ein Sammelpunkt für Kreative, Gründer und andere Talente. Davon kann Jeder und Jede profitieren. Wer auf der Suche nach Aufträgen oder Freelancern ist, ist hier genau richtig. Start-Up-Gründer vernetzen sich hier ganz von selbst, Erfahrungen werden ausgetauscht und Tipps und Ratschläge gegeben, ganz ohne Konkurrenzdenken. Denn man verfolgt nicht zwangsläufig dasselbe Businessziel. Vernetzen, kreieren, expandieren – Networking funktioniert fast wie von allein, sitzt man zwischen Gleichgesinnten. Interessante und vor allem relevante Kontakte können auch ohne anstrengenden Small Talk am Buffet einer Abendveranstaltung geknüpft werden. Wer nicht täglich ins Büro pilgern möchte, für den sind vielleicht Tagespässe sinnvoll. Auch Kundenmeetings oder Bewerbungsgespräche in einem Meetingraum wirken professioneller und souveräner als ein Treffen in einem überfüllten Café.

Gründer-Spirit

Wer glaubt, in Coworking-Spaces sitzen ausschließlich Gründer und Freiberufliche, liegt falsch. Auch kleinere Teams von großen Unternehmen mieten sich gerne in Coworking-Flächen ein. Das Ziel: Sie möchten sich von der Arbeitsweise moderner Start-Ups inspirieren lassen und etwas von dem sogenannten „Gründer-Spirit“ in die oft schwerfälligen Strukturen von Traditionsunternehmen bringen. Ein weiterer Fokus liegt auch hier auf dem Netzwerken. Denn auch Unternehmen sind immer auf der Suche nach kreativen und hochmotivierten Professionals sowie frischem Wind.

Türe schließen bringt nichts

Innovation kommt aber natürlich nicht von allein. So hilft es keinem festgefahrenen Team, sich auf einer Bürofläche eines Coworking-Spaces einzumieten, wenn weitergearbeitet wird wie gewohnt.  Hinter verschlossenen Türen Mails schreiben und Termine führen, das bringt keine Veränderung. Sich auf die neuen Sitznachbarn einlassen, ihren Geschichten lauschen und ihre Arbeitsweise kennenlernen führt demgegenüber zu neuen Ideen und Inspiration: Alte Muster und Wege brechen. Denn nur so kann von den vielen Vorteilen eines Coworking-Schreibtisches profitiert werden. 

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