Latte Macchiato, Cappuccino, Affogato al caffè – die Liste an Kaffeespezialitäten ist lang. Jeden Morgen zaubert Martin, Barista im Coworking Space, von morgens bis abends leckere Kaffeekreationen. Doch wie sieht eigentlich sein Arbeitsalltag aus?
Der erste Kaffee am Morgen
Neun Uhr morgens, immer mehr Menschen finden sich an der Theke von Martin ein. Der Geruch nach Kaffee und die Lust auf einen heißen Latte Macchiato am frühen Morgen hat sie an die Theke gelockt. Noch einmal innehalten, bevor der stressige Arbeitstag beginnt. Mit geübten Handgriffen bedient Martin die Siebträgermaschine und schäumt die Milch auf. Wie von Zauberhand und scheinbar nur mit einer lockeren Handbewegung erscheinen Blätter, Herzen oder andere Motive auf dem Milchschaum. Je nach Wunsch noch ein paar Schokostreusel und schon können die freien Journalisten und Agenturmitarbeiter, die sich täglich den Platz im Coworking Space teilen, das Getränk genießen.
Martin ist da schon bereits seit langem auf den Beinen. Er ist morgens einer der ersten, die ins Coworking Space kommen. Die Theke im großzügigen Eingangsbereich ist einer der ersten Orte, die Besucher sehen, sobald sie ein Coworking Space betreten. Egal ob einzelne Arbeiter, die eine Abwechslung zum Home Office suchen und sich auf die Lounge-Ecke zurückziehen, oder eine Gruppe von Arbeitnehmern, die sich nur für einen Workshop für einen Tag in einen Konferenzraum im Coworking Space einmieten – an Martins Theke finden sie sich meistens alle früher oder später ein.
Endspurt – Cappuccino & Co am Nachmittag
Nach einer kurzen Pause geht es für Martin nach dem Mittagessen weiter. Die Stoßzeiten sind für ihn morgens, bevor die Arbeiter im Coworking Space mit ihrer Arbeit starten – und nach dem Mittagessen, wenn die Lust auf einen Espresso oder den Nachmittagskaffee steigt. Unterschiede, welche Kaffeevarianten zu welcher Uhrzeit besonders nachgefragt werden, gibt es dabei kaum. Im Gegensatz zu Italienern, die nur vormittags ihren Cappuccino genießen – und bei denen Kaffeegetränke mit Milch am Nachmittag verpönt sind – greifen Deutsche auch nachmittags gern zu einem Latte Macchiato.
Warum gerade Barista?
Doch wie kam Martin überhaupt dazu, diesen Beruf zu ergreifen? Für Martin ist die Antwort auf diese Frage ganz einfach: Ausschlaggebend war für ihn vor allem das Streben nach handwerklicher Perfektion. „Ich bin ständig auf der Suche danach, den perfekten Kaffee zu kreieren. Je nachdem, welche Kaffeebohne man verwendet, mit welchem Grad man sie mahlt oder wie man den Schaum aufschlägt – jedes Mal entsteht dadurch eine ganz besondere Mischung. Jedes Getränk hat seinen ganz individuellen Geschmack“, erklärt Martin.
An seinem Job schätzt er besonders, dass er täglich mit so vielen verschiedenen Menschen in Kontakt kommt. „In Coworking Spaces kommen hauptsächlich junge Menschen, die entweder als Freiberufler arbeiten oder als Mitarbeiter für ein großes Unternehmen für einen Tag in einer anderen Stadt und auf der Suche nach einem Arbeitsplatz sind. Die Theke ist der ideale Ort, um ins Gespräch zu kommen – und in solchen Gesprächen erfährt man eine Menge über die Arbeit in unterschiedlichen Branchen. Ich finde das einfach spannend, die verschiedenen Geschichten zu hören.“
Was braucht es, um Barista zu werden?
Barista wurde Martin, indem er sein Hobby zum Beruf gemacht hat. Den Ehrgeiz, nach perfekten Kaffeebohnen Ausschau zu halten, hatte er schon früh. In seiner Freizeit belegte er dann mehrere Kurse, um sein Wissen über Kaffeebohnen zu erweitern und mehr über den perfekten Mahlgrad zu erfahren. Einen offiziellen Ausbildungsberuf gibt es bisher noch nicht, aber viele Schulen die Fachseminare und kleine Ausbildungen anbieten. Martins Highlight war dann vor einigen Jahren ein Besuch auf einer Kaffeeplantage von fair gehandeltem Kaffee während dem Urlaub in Costa Rica. Danach ließ ihn der Wunsch, Kaffee zu seinem Beruf zu machen, nicht mehr los. Dass er seinen Beruf mit Leidenschaft ausübt, merkt man seinen Kaffeekreationen an.